Im Jahr 2019 feiern die Botanischen Gärten in Kiel 350. Gründungsjubiläum!
Aus diesem Anlass wurde ein -> umfangreiches Programm für das gesamte Jubiläumsjahr zusammengestellt.
Herzlich Willkommen!
Die Besonderheiten des Alten Botanischen Gartens in Kiel
Der Botanische Garten wurde 1884 eröffnet und liegt nördlich der Innenstadt in unmittelbarer Nähe zur Kieler Förde, der Kunsthalle und den Unikliniken.
Dank der Initiative des Vereins zur Erhaltung und Förderung des Alten Botanischen Gartens existiert der Garten noch heute und ist in seiner Gesamtheit ein Natur- und Kulturdenkmal.
Das ca. 2,5 ha große hügelige Gelände zeichnet sich aus durch einen teilweise sehr alten Gehölzbestand von einzigartiger Schönheit, geprägt durch exotische Pflanzen wie dem Küstenmammutbaum und einem der ältesten und höchsten Urweltmammutbäume des europäischen Festlandes, einem bedeutenden Ginkgobaum,
einem seltenen Amur-Korkbaum, einem japanischen Nadel-Wacholder und einer Gruppe von über 20 Meter hohen Sumpfzypressen.
Verschlungene Pfade führen den Besucher zu unterschiedlichen Kleinbiotopen, vorbei an Hängen mit einer Vielzahl von Sträuchern, Stauden, Zwiebel- und Knollengewächsen mit, vor allem im Frühjahr, außergewöhnlicher Blütenpracht.
Seit Gründung des Fördervereins wurden mehr als hundert interessante und schöne Gehölze gepflanzt. Darunter befinden sich Magnolien, Japanische Zierkirschen, Schneeballarten und Rhododendren, Japanische Sicheltanne, Japanische Schirmtanne und Chinesische Spießtanne.
Auf dem höchsten Punkt des Gartens wurde 1891 ein Aussichtspavillon mit schmiedeeiserner Krone errichtet.
Der achteckige Backsteinbau bietet von seiner Aussichtsplattform einen schönen Ausblick über den Garten und auch bis über die Kieler Förde.
Südwestlich des Pavillons befindet sich das Topfhaus, das 1884/85 zusammen mit dem Botanischen Institut entstanden ist.
Es wird seit 2016 auf Initiative der Topfhausstiftung und dank großzügiger Spenden restauriert.
Eine kleine Holzbrücke führt über den Teich zum ehemaligen Pumpenhäuschen, ein kleines Fachwerkgebäude, das heute als Gerätehaus dient.
Das 1906 im Fachwerkhausstil erbaute ehemalige Haus des Garteninspektors beherbergt seit 1998 das Literaturhaus Schleswig-Holstein, in dem regelmäßig Lesungen stattfinden.
Wenn die Zweige Wurzeln schlagen …
Wenn die Zweige Wurzeln schlagen
Wachsen, grünen, Früchte tragen
Möchtest du dem Angedenken
deines Freunds ein Lächeln schenken
Und wenn sie zuletzt erfrieren
weil man sie nicht wohl verschanzet
will sich’s alsobald gebühren
daß man hoffend neue pflanzet.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
In den kleinsten Dingen zeigt die Natur
die allergrößten Wunder.
Carl von Linné (1707-1778)
Arzneipflanze des Jahres 2019

Rosengewächse (Rosaceae)
- herzstärkende Naturarznei
- keine Wechselwirkungen bekannt
- getrocknete Blätter u. Blüten (Tee)
- rote Beeren essbar (Marmelade)
-> Weißdorn-Früchte
Heilpflanze des Jahres 2019

Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
- Allheilmittel für Körper und Seele
- stimmungsaufhellend
- Wechselwirkung mit anderen Arzneien
- erhöht Lichtempfindlichkeit
-> weitere Heilpflanzen
Stauden des Jahres 2019: Disteln

Korbblütengewächse (Asteraceae)
- ausdauernde krautige Pflanze
- igelartiges Aussehen
- Heilpflanze
- bietet Hummeln reichlich Nahrung
- weitere Disteln: -> Kratzdistel (Cirsium)
Insektenhotel, in Nische vom Pavillon

Unterschlupf-,
Nist- und
Überwinterungshilfe
für die kleinen
Nützlinge. -> siehe hier
-> insektenfreundliche Pflanzen
Aktuell besonders sehenswert:

Ölbaumgewächse (Oleaceae)
- blüht Dezember-April
- Blüte vor Blattaustrieb
- 5-6 verwachsene Kronblätter
- Herkunft: China

Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
- rosa-weiße Rispen
- blüht von November bis April
- frosthart
- Blätter dunkelrot im Herbst
- Herkunft: China

Zaubernussgewächse (Hamamelidacea)
- herbstblühende Zaubernuss
- Heilpflanze (adstringierend)
- 4 gelbe Kronblätter
- auch sterile Staubblätter

Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- Blüten blau-violett
- oberstes Blütenblatt helmartig
- Bestäubung durch Hummeln
- sehr giftig, nicht berühren!

Rosengewächse (Rosaceae)
- kleinfruchtiger Zierapfel
- Vogelnahrung im Winter
- frosthart
- Herkunft: Japan

Spindelbaumgewächse (Celastraceae)
- vierlappige Fruchtkapseln
- orange Samen an Fäden
- sehr dauerhaftes Holz
- giftig

Rosengewächse (Rosaceae)
- braune filzige Schale
- essbare Früchte (z.B. Marmelade)
- nach Frost besser im Geschmack
- altes Heilmittel

Fingerfruchtgewächse (Lardizabalaceae)
- grünliche glockenförmige Blüten
- blaue längliche Früchte
- frosthart
- Herkunft: Bergwälder Chinas

Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- große weiße Blütenstände
- 5 bis 7-fingrige Blätter
- lederartige dornenlose Fruchtkapseln
- Herkunft: Amerika

Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
- hängende Blütenglöckchen
- blüht bis zum 1. Frost
- Blätter gezähnt, lanzettlich
- Heimat: Südamerika

Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
- weiße, stark duftende Blüten
- blüht August-November
- Herkunft: China
- sehr winterhart

Malvengewächse (Malvaceae)
- Herkunft: Südostasien
- bis zu 3 m hoch, 2 m breit
- blüht Juli bis Herbst
- Heilpflanze

Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)
- auch "Schönfrucht" genannt
- rosa bis lilafarbene Blüten
- Standort: sonnig, geschützt
- Herkunft: China

Zeitlosengewächse (Colchicaceae)
- extrem giftig
- mit Krokus verwechselbar
- 6 Staubblätter statt 3 beim Krokus
- blüht Spätsommer bis Herbst

Spargelgewächse (Asparagaceae)
- je Blattachsel -> 3-5 Blüten
- ähnlich: Salomonsiegel < 3 Blüten
- dunkelblaue Beeren
- alle Pflanzenteile giftig

Lippenblütler (Lamiaceae)
- Duftblütenstände -> Blüten
- locken Bienen/Schmetterlinge an
- leuchtend rot-blaue Fruchtstände
- Vögel naschen von Früchten

Rosengewächse (Rosaceae)
- sparriger Wuchs, dornige Triebe
- ideal für Vogelschutz
- April-Mai orangerote Blüten
- bevorzugt leicht feuchte Standorte
- gelbe, essbare Früchte

Nachtschattengewächse (Solanaceae)
- Blütenkrone dunkelviolett
- auffallende Staubblätter
- Beeren grün>orange>rot
- Giftpflanze

Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- Blütezeit: Mai-Juli
- -> Blüten in Trauben
- erst grüne, dann schwarze Beeren
- Laubblätter dreizählig gefiedert
- giftig

Schmetterlingsblütler (Fabaceae)
- bietet Hummeln Nahrung
- bevorzugt sonnigen Standort
- Hülsenfrüchte durch CO2 aufgetrieben
- Blätter und Samen giftig

Aronstabgewächse (Araceae)
- rote, giftige Früchte
- walnussgroßes Rhizom (Wurzelstock)
- besonderer Bestäubungsmechanismus
-> Kessel-Gleitfalle
-> weitere giftige Pflanzen